Donnerstag, 29. Dezember 2016

Weihnachtspost

Diese Weihnachtskarte macht mich unglaublich dankbar und rührt mich sehr. Gott wirkt Wunder, und das auch ab und zu durch mich, wie es scheint - was für eine Gnade!


Sonntag, 25. Dezember 2016

Weihnachten

Gott ist einer von uns. Wirklich. Frohe und gesegnete Weihnachten euch allen!


 
Vor der Vesper an Heilig Abend wird bei uns das Kind in die Krippe gelegt und dazu das Martyrologium gesungen. Eine wunderschöne Tradition, an der ich euch heute teilhaben lassen will.

Montag, 12. Dezember 2016

Unsere Liebe Frau von Guadalupe

Happy feastday!


Ok... und jetzt zu dem, was ich schon lange mal sagen wollte:
Guadalupe spricht man /gua:da'lu:pe/ (entschuldigt bitte die Tatsache, dass ich mich hier nicht ganz korrekt an die Lautschrift halte, aber ich denke mal, die relevanten Details kann man problemlos erkennen). Guadeloupe hingegen spricht man /guadə'lup/. Ersteres ist der weltgrößte Marienwallfahrtsort, den wir heute feiern, zweiteres ist ein Überseedepartement Frankreichs in der Karibik und hat für den katholischen Kalender keine, aber auch gar keine Relevanz.

Also seid so gut und gewöhnt euch die richtige Aussprache an - so schwer ist es wirklich nicht!

Ok. Rant over. Bin jetzt wieder friedlich.

Samstag, 10. Dezember 2016

Berufung in Stein


In Würzburg steht im Dom dieser wunderschöne Buchhalter. Beim Vorbeigehen habe ich durch Zufall entdeckt, dass er einen aus einer bestimmten Perspektive direkt anblickt. Nur aus diesem einen Winkel heraus, nur in diesem bestimmten Abstand, aber dann schaut er einem direkt in die Augen.

(Ich habe ihn heimlich Johannes genannt, nicht nur, weil ich mir so immer den Lieblingsjünger vorgestellt habe, sondern vor allem, weil Johannes so vieles vereint: die Nähe zu Jesus, der Evangelist, und ja, der Sohn des Zebedäus und der Salome. Naja, und außerdem, weil mich diese Statue an die Johannesminne in Heiligkreuztal erinnert, die ich sehr mag.)

Dieser Buchhalter ist nicht nur eine hübsche Ablage, sondern selbst Teil der Verkündigung. Darin scheint mir irgendwie ein großer Teil meiner Berufung zu liegen: Nicht nur das zu behalten, was mir gegeben wurde, sondern dadurch, dass ich es halte, es gleichzeitig anderen zu schenken und sie daran teilhaben zu lassen. Nicht ganz einfach.

Meinem Schreibtisch gegenüber hängt der Satz, den mit meine Oberin zur Einkleidung gesagt hat: "Deine Aufgabe ist es, bei Jesus Christus zu bleiben, Ihm mit deinem ganzen Leben zu dienen und Zeugin der Auferstehung zu sein." Ich glaube, das ist meine ganz persönliche Formulierung dessen, was der Buchhalter des Würzburger Doms tut - dem Wort dienen und sein Zeuge sein.

Donnerstag, 8. Dezember 2016

Zur Erwählung Mariens


Ihr alle, die ihr aufblickt, kommt,
lasst uns bewundernd verharren
vor der Jungfrau, die Mutter ist,
vor der Tochter Davids […].
Kommt, lasst uns die ganz reine
Jungfrau bewundern,
die in sich eine Schönheit ist,
einzigartig unter den Geschöpfen.

Sie hat geboren,
ohne einen Mann zu erkennen,
die reine Seele, angefüllt
durch ihr bewunderndes Staunen.
Täglich erhob ihr Geist sich zum Lobpreis,
denn er erfreute sich
am doppelten Wunder:
der unangetasteten Jungfräulichkeit,
dem mit der Fülle der Liebe
beschenkten Kind!

Sie, die junge Taube (vgl. Hld 6,9),
trug diesen Adler,
den Hochbetagten (Dan 7,9),
und sang Ihm zum Lobe:
„Mein Sohn, Du, der Reichste,
Du hast dir erwählt,
in einem elenden Nest heranzuwachsen.
Du liebliche Harfe, Du verharrst
im Schweigen wie ein kleines Kind.
Erlaube also, wenn es Dir gefällt,
dass ich für dich singe […].

Deine Wohnung, mein Sohn,
findet an Größe keine Entsprechung,
dennoch wolltest Du,
dass ich zu Deiner Wohnung würde.
Der Himmel ist zu klein,
um Deine Herrlichkeit zu fassen,
ich jedoch, das Geringste aller Geschöpfe,
ich darf Dich tragen.

Lasse Ezechiel herbei eilen,
um Dich auf meinen Knien zu sehen,
um in Dir Den zu erkennen,
den die Cherubim
auf dem Streitwagen trugen (vgl. Ez 1);
heute trage ich Dich […].
Im großen Getöse (vgl. Ez 3,12)
rufen die Cherubim aus:
‚Gesegnet der Glanz des Ortes,
wo Du thronst!‘
Dieser Ort, er ist in mir,
mein Schoß ist Deine Wohnung,
den Thron Deiner Größe
umfassen meine Arme […].

Komm und sieh mich an, Jesaja,
sieh, auf dass wir uns freuen!
Siehe, ich habe empfangen
und bin Jungfrau geblieben (Jes 7,14).
Prophet des Geistes,
ganz erfüllt von deinen Visionen,
sieh nun den Emmanuel an,
der dir verborgen geblieben war […].
Kommt also alle, die ihr
zu unterscheiden vermögt,
ihr, die ihr durch eure Stimme
für den Geist Zeugnis gebt […].
Erhebt euch, freut euch,
denn die Erntezeit ist gekommen!
Seht her: In meinen Armen
trage ich die Ähre des Lebens.“

Hl. Ephräm der Syrer (um 306-373),
Hymnen über Maria Nr. 7

Sonntag, 20. November 2016

Ihr Jahr endet, die Barmherzigkeit geht weiter


Heute endet das Jahr der Barmherzigkeit. Das verleitet mich nun zu weniger frommen Gedanken, als mehr zu ganz praktisch-dogmatisch-theologisch-philosophischen Überlegungen.



Ich höre bei der Predigt zum Schließen der Heiligen Pforte, dass die Barmherzigkeit Gottes mit dem Schließen der Pforte nicht endet, sondern weitergeht. Klar, das hoffe ich doch auch sehr.
Gleichzeitig wird die Pforte nur symbolisch geschlossen, schließlich ist sie der Ein- und Ausgang in die Kirche.
Ich frage mich also, was da gerade geschieht: äußerlich ändert sich nichts, und nur durch den Akt des Schließens ist die Tür nicht mehr Pforte der Barmherzigkeit, wobei natürlich die Barmherzigkeit bestehen bleibt. Fassen wir zusammen: Pforte bleibt, Barmherzigkeit bleibt, Pforte der Barmherzigkeit ist weg. Aha.
Im Gespräch kam mir die - nicht ganz ernstgemeinte - Idee, dass man das vielleicht mit der Transsubstantiation vergleichen könnte: die Akzidentien bleiben, die Substanz verändert sich. Nun hängt die Transsubstantiation an Wort und Handlung des Priesters und alle drei geschehen im gleichen Moment. Zeitversetzt geht das nicht - jetzt hat aber der Bischof diese Woche keine Zeit und daher schon mal letzten Sonntag symbolisch die Pforte der Barmherzigkeit geschlossen, die dann aber die Woche über bis heute noch 'funktioniert' hat. Der Vergleich ist also auch etwas holprig und offensichtlich nicht sehr hilfreich.

Versteht mich jetzt bitte nicht falsch, ich finde das eigentlich super, das es dieses Jahr so viele Pforten der Barmherzigkeit gab - es kann nicht genügend Orten und Methoden geben, die Menschen an die Liebe Gottes zu erinnern und sie ihnen anzubieten. Ich hinterfrage lediglich den Ritus des Schließens dieser Pforten und irgendwie auch ganz grundsätzlich, warum dieser Ablass überhaupt zeitlich begrenzt sein muss. Und ich vermute, dass es vielen Menschen (und, wenn ich diverse Predigten zwischen den Zeilen richtig interpretiere, besonders auch vielen Priestern) ähnlich geht: Wenn Gottes Barmherzigkeit so groß ist, dass die Kirche uns zum Zeichen einen Plenarablass anbietet, warum endet dann diese Ablassmöglichkeit jetzt? Ist das nicht eine etwas fragwürdige zeitliche Begrenzung? Und wenn die zeitliche Begrenzung nun mal als gesetzt anzunehmen ist, warum feiern wir das mit rituellen Schließungen der Pforten? Wird da nicht das 'einfache Volk' ähnliches denken wie ich, nur vielleicht etwas weniger ausführlich formuliert? Ist das nicht verwirrend und sogar ziemlich paradox, die Schließung der Pforte der Barmherzigkeit zu feiern?
Just thinking...

Naja, zum Glück ist Gottes Barmherzigkeit eh größer als das alles.

Dienstag, 1. November 2016

Manche Dinge ändern sich

Manche Dinge ändern sich im Laufe der Zeit: aus der Novizin wird eine Professschwester (großartiges Wort, nicht nur inhaltlich: 12 Konsonanten, 4 Vokale, und 3 s direkt hintereinander), und der Titel des Blogs wächst mit.

"Barefoot... und darum gehe ich ins Kloster" war ein super Blogtitel, und eigentlich finde ich, dass er immer noch zu meinem Leben passt. Schließlich muss ich mich immer wieder neu für das Leben im Kloster entscheiden, auch, wenn ich schon längst drin bin. Aber weil der Titel manche verwirrt hat (ist sie jetzt schon im Kloster oder will sie erst gehen oder wie ist das jetzt?), habe ich mich entschieden, meinen Blog zu aktualisieren. Von jetzt ab heißt er "Barefoot... it's a nun thing".
(Wer mir jetzt kommt mit "Franziskanerinnen sind doch gar keine Nonnen, sondern Ordensschwestern!", dem kann ich nur freundlich antworten: "Stimmt. Aber 'Barefoot... it's a religious sister thing' klingt nun mal blöd, und im Alltag unterscheidet so gut wie niemand zwischen Nonne und und Ordensschwester. Und wenn's die Diskussion anregt, soll's mir recht sein.")

Im Übrigen habe ich fest vor, in Zukunft wieder etwas häufiger zu bloggen. Und damit das auch klappt, brauche ich Unterstützung: von euch allen, die ihr das lest, von meinem inneren Schweinehund, und natürlich auch von allen Heiligen, deren Fest wir heute feiern.


Happy feastday! :)

Sonntag, 20. März 2016

Wenn sie schweigen, werden die Steine schreien

Manchmal ist es so, dass mich in einem Text ein Satz oder ein Wort total erwischt. Heute hat mich der Satz "Wenn sie schweigen, werden die Steine schreien" ganz am Ende des Palmsonntagsevangeliums einfach innerlich überrumpelt. Das hat etwas in mir angesprochen, das ich nicht in Worte fassen kann. All meine Sehnsucht kam da zum Klingen, in einer Intensität und Greifbarkeit, wie es mir nicht oft passiert. Das war kein romantisches oder romantisierendes Gefühl, sondern etwas Aufrüttelndes, voll von einer tiefen Kraft.

Wenn sie schweigen, werden die Steine schreien. Die Wahrheit wird letzten Endes immer durchdringen. Meine innere Wahrheit genauso wie die Wahrheit Gottes in der Welt. Die Liebe wird immer das Böse besiegen, egal, wie böse die Gegenwart aussieht. All meine fiesen Gedanken, meine kleinen Teufel, meine Unzulänglichkeiten, aber auch alle Krisen in der Welt, alle politischen Grabenkämpfe, alle Unruhestifter haben keinen Bestand, können höchstens Etappensiege gewinnen, müssen aber am Ende immer vor der größeren Liebe verblassen und verschwinden. Und wenn schon wir Menschen die Welt nicht retten können, dann werden die Steine schreien, dass wir das nicht nur nicht können, sondern auch nicht müssen, weil Jesus das für uns erledigt.
Dieser Schrei der Steine klingt in meinen inneren Ohren wie eine Mischung aus Klage, Angstschrei und Jubel über den Sieg Gottes. Es ist eine Symphonie der Schöpfung, die noch in den Geburtswehen liegt und doch schon erlöst ist.

Ganz konkret habe ich den Schrei der Steine an der Kirche hier entdeckt:


Im "alles wird gut" liegt genau diese Mischung aus Klage und Jubel. Klage, dass alles gut werden soll und es doch nicht ist, und Jubel darüber, dass es am Ende gut wird. Mit Sicherheit.


(Dass ich genau darüber vor drei Jahren zu Ostern geschrieben habe, ist ein überraschend hübscher Nebeneffekt.)

Montag, 7. März 2016

Fastenzeit - Zwischenstand

Das war ja schon etwas gemein von mir und eigentlich auch nicht geplant, dass ich vor der Fastenzeit frage, was ich fasten soll, und dann nichts mehr von mir hören lasse. Aber manchmal ist das analoge Leben einfach etwas schneller, so dass jetzt schon wieder die halbe Fastenzeit vorbei ist, ohne dass ich's virtuell verkraften konnte.

Aber bevor nun gleich die Karwoche beginnt, kommt doch noch ein kurzes Lebenszeichen.

Eine Freundin hat mir auf die Fastenfrage hin gemailt und ums tägliche Gebet gebeten. Das mache ich natürlich und merke, dass das eine ganz schöne Herausforderung ist, täglich zur einigermaßen gleichen Zeit an etwas zu denken... Scheitern ist natürlich immer wieder inklusive, aber da hoffe ich einfach drauf, dass Gott das nicht so eng nimmt, wenn ich mal wieder die Zeit vergessen habe.
Und mit einer Mitschwester habe ich noch am Rosenmontag bzw. Faschingsdienstag vereinbart, dass wir uns gegenseitig für die ersten eineinhalb Fastenwochen eine Fasten-Intensiv-Aufgabe geben. Und so habe ich mich seit Aschermittwoch nach Kräften bemüht, andere an den Dingen teilhaben zu lassen, die mich begeistern - ganz egal, ob ich denke, dass die Anderen meine Begeisterung nachvollziehen können oder nicht. Stellenweise habe ich mich echt überwinden müssen, von meinen Verrücktheiten und Spinnereien zu erzählen (ich bin halt in vielem echt ein Nerd), habe aber erfreulicherweise kaum Unverständnis erlebt, sondern höchstens mal ein Kopfschütteln und ein liebevolles 'du verrücktes Huhn'. Das ist doch eigentlich richtig schön und ermutigend. :)

Und jetzt freue ich mich auf die letzten Wochen der Fastenzeit, die Karwoche und vor allem das Triduum - irgendwie finde ich das dieses Jahr besonders intensiv bei allem Krieg, Flüchtlingskrisen, Ausländerhass trotzdem oder gerade deswegen die Erlösung der Menschheit zu feiern.






(Ach ja, das hier habe ich gerade geschickt bekommen, und musste so lachen, dass ich's euch nicht vorenthalten will. Herrlich absurd.)

Mittwoch, 10. Februar 2016

Willkommen in der Fastenzeit


 Noch ein gutes Argument mehr, warum 'taking something up for Lent' effektiver sein könnte als 'giving something up for Lent'. ;)

Sonntag, 7. Februar 2016

Fastenideen

Heute bin ich noch über zwei Seiten gestolpert, die Ideen fürs Fasten geben - beide auf Englisch, und beide gar nicht schlecht.
Diese hier ist für Leute, die es sich nicht zu leicht machen wollen in der Fastenzeit, oder die die Nase voll haben vom Standardfasten mit Süßigkeiten und Alkohol.
Und mit diesem Quiz kann man herausfinden, was dem eigenen Lebensstil gut täte in der Fastenzeit. Ziemlich kreativ, finde ich.

Montag, 1. Februar 2016

Fastenchallenge

Wie jedes Jahr wird vermutlich auch dieses Jahr direkt nach Fasching die Fastenzeit beginnen, und wie jedes Jahr überrascht mich diese Unmittelbarkeit ein wenig. Aber immerhin ist mir diese eigenartige Weise der Zeitverschiebung (people assume that time is a strict progression of cause to affect, but actually, from a non-linear, non-subjective viewpoint it is more like a big ball of wibbly wobbly timey wimey... stuff) dieses Jahr schon vor Aschermittwoch aufgefallen.

Deshalb gibt es dieses Jahr von mir wieder die Fastenchallenge-Frage: Was fastet ihr? Wie fastet ihr? Und habt ihr Vorschläge, was oder wie ich dieses Jahr fasten könnte?

Das Leben im Kloster schränkt nämlich besonders den fastenzeitlich gern genutzten Bereich der Ernährung enorm ein: wer nicht selber kocht, muss essen, was auf den Tisch kommt. Schließlich soll meine Fasterei der Küche nicht auch noch Extraarbeit bescheren.
Im Augenblick denke ich darüber nach, die 40 Lenten Activities for Catholic Families für meine Lebensweise zu adaptieren. Mal sehen, was sich daraus machen lässt.

Aber jetzt bin ich auf jeden Fall erst mal total gespannt, welche Ideen ihr so habt!